Asure im Alevitentum

asure

Im Festkalender der Aleviten gibt es außer dem Opfer­fest zwei weitere Termine, die nicht nach dem Gregori­anischen Sonnenkalender, sondern nach dem alten Ara­bischen Mondkalender datiert werden: das zwölf Tage währende Moharrem-Fasten und der Ashure-Tag.

Dazu erklärt Ismail Kaplan, Bildungsbeauftragter der Alevitischen Gemeinde Deutschland (AABF): „Durch die zwölftägige Trauerzeit zeigen die Aleviten ihre Verbundenheit mit dem Imam Hüseyin, der im Jahre 680 n. Chr. in Kerbala er­mordet wurde. Um seinen Leidensweg nachzuempfinden, wird bei der Trauer gefastet und Enthaltsamkeit ausge­übt. Später wurden auch weitere Nachkommen der Pro­phetenfamilie von der Omaijadendynastie ermordet. Zu Ehren weiterer Imame wird deshalb zwölf Tage gefastet.“

Ashure-Tag: „Nach 12-tägigem Moharrem-Fasten wird eine Süßspeise (Ashure) gekocht und als Symbol der Dankbarkeit unter Bekannten, Verwandten und Nach­barn verteilt und gemeinsam gegessen. Aleviten bringen mit Ashure ihren Dank zum Ausdruck, dass Zeynel Abi­din, der Sohn von Imam Hüseyin aufgrund seiner Krank­heit das Massaker von Kerbala überlebte.

Ashure ist eine – aus zwölf verschiedenen Zutaten beste­hende – Süßspeise. Die Zutaten können variieren, aber sie müssen zwölf an der Zahl sein, denn diese symboli­sieren die 12 Imame. Es sind z.B. Weizen, Bohnen, Sau­bohnen, Kichererbsen, Kastanien, Haselnüsse, Pistazien, Mandeln, Sultaninen, Feigen, Aprikosen und Walnüsse.“